Hanglage mähen wie ein Profi: Der Ultimative Guide

17. Januar 2025 durch
Hanglage mähen wie ein Profi: Der Ultimative Guide
Hans Rumsauer GmbH, Marion Hartmann

Wussten Sie, dass moderne Mähtechnik Hanglagen mit Neigungen von bis zu 70° bewältigen kann? Das ist mehr, als die meisten Menschen sicher zu Fuß meistern würden. Ab einer Neigung von etwa 40° wird es besonders herausfordernd – hier sprechen wir von einem Extremhang. Daher setzen immer mehr Profis auf ferngesteuerte Mäher und Geräteträger, die nicht nur sicher arbeiten, sondern auch eine Reichweite von bis zu 150 Metern bieten.

Die Herausforderung beim Hangmähen liegt nicht nur in der Neigung selbst. Es ist wichtig, verschiedene Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Witterung und die richtige Technik zu berücksichtigen, um sicher und effizient zu arbeiten. 

In diesem umfassenden Leitfaden erfahren Sie, wie Sie Ihre Hangflächen professionell und sicher pflegen können – von der richtigen Vorbereitung bis hin zur optimalen Ausrüstungswahl.

Grundlegende Hanganalyse und Vorbereitungen


Bevor Sie Ihren Mäher starten, ist eine gründliche Analyse der Hanglage entscheidend für Ihre Sicherheit. Zunächst sollten Sie die maximale Hangneigung bestimmen – ab etwa 40 Grad handelt es sich um einen Extremhang.

 Bodenbeschaffenheit bewerten

Die Beschaffenheit des Bodens ist entscheidend für die sichere Hangpflege. Überprüfen Sie folgende Aspekte:

  1. Festigkeit des Untergrunds
  2. Feuchtigkeit des Bodens
  3. Oberflächenstruktur
  4. Vorhandene Unebenheiten

Besonders bei losem oder nassem Untergrund besteht eine erhöhte Rutschgefahr. Experten von Rumsauer empfehlen für steile Hänge eine ferngesteuerte Lösung mit zusätzlicher Sicherung, wie beispielsweise einer Seilwinde.

 Kritische Hangzonen identifizieren

Achten Sie besonders auf Bereiche mit:

  • Skelettreichem Material an der Oberfläche
  • Plötzlichen Steigungsänderungen
  • Potentiellen Wasseransammlungen
  • Instabilen Bodenzonen

 Wetterabhängige Planungsfaktoren

Führen Sie Mäharbeiten ausschließlich bei trockener Witterung durch. Zudem ist es wichtig, den Tank vor Arbeitsbeginn vollständig zu füllen, da der Motor an Steigungen ohne Benzinpumpe ungewollt abstellen könnte.

Effiziente Mähtechniken am Hang


Die richtige Mähtechnik am Hang entscheidet über Ihre Sicherheit und Effizienz. Zunächst ist die Wahl des korrekten Fahrmusters entscheidend.

 Optimale Fahrmuster für verschiedene Hangneigungen

Wichtig: Für Aufsitzmäher gilt: Befahren Sie Steigungen bis maximal 10 Grad nur in Längsrichtung, um Kippgefahr zu vermeiden. Besonders wichtig sind folgende Grundmuster:

  1. Querfahrt bei Handrasenmähern
  2. Längsfahrt bei Aufsitzmähern
  3. Streifenmuster bei sehr steilen Hängen
  4. Wendemuster bei moderaten Steigungen

 Wendepunkte richtig wählen

Die Wahl der Wendepunkte ist entscheidend für Ihre Sicherheit. Wenden Sie stets zum Berg hin, da das Gerät bei einer Drehung in Richtung Abhang beschleunigen oder sogar herumschleudern kann. Für optimalen Halt folgen Sie dem Mäher nicht in dessen Spur, sondern gehen Sie neben der Maschine und stützen Sie sich zum Hang hin ab. Alternativ können Sie für steile Hänge eine ferngesteuerte Lösung mit zusätzlicher Sicherung wie einer Seilwinde verwenden.

 Energiesparendes Mähen

Ein ruhiger und gleichmäßiger Fahrstil ist nicht nur sicher, sondern auch energieeffizient. Beachten Sie diese Tipps:

  • Mähen Sie nur bei trockener Witterung
  • Leeren Sie den Fangkorb frühzeitig

Bei Steigungen über 40 Grad empfehlen wir eine ferngesteuerte Lösung mit zusätzlicher Sicherung, da diese Geräte maximale Sicherheit bieten und durch ihre optimierte Gewichtsverteilung besonders energieeffizient arbeiten.

Umweltschonende Hangpflege


Die umweltschonende Pflege von Hangflächen erfordert besondere Aufmerksamkeit, denn diese sensiblen Bereiche sind wichtige Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten.

 Bodenverdichtungen vermeiden

Ein gesunder Boden besteht aus festen Bestandteilen und Hohlräumen, die mit Wasser oder Luft gefüllt sind. Vermeiden Sie schwere Maschinen bei feuchten Bedingungen, da diese die Hohlräume zusammenpressen und die natürliche Wasserzirkulation stören können. Folgende Maßnahmen helfen, Bodenverdichtungen zu minimieren:

  1. Begrenzung der Radlast auf ein Minimum
  2. Verwendung bodenschonender Mähmaschinen
  3. Beachtung der Bodenfeuchte vor dem Mähen

 Erosionsschutz beim Mähen

Der Erosionsschutz ist beim Hangmähen von zentraler Bedeutung. Die Stabilität des Bodens wird maßgeblich durch den Wassergehalt beeinflusst. Vermeiden Sie eine großflächige und zeitgleiche Mahd. Für effektiven Erosionsschutz empfehlen sich:

  • Mosaikartige Mähmuster
  • Erhaltung von Altgrasstreifen (idealerweise 10 x 50 Meter)
  • Anwendung des Prinzips der temporären Brachstreifen
  • Einsatz von leichten, ferngesteuerten Mähgeräten

 Naturverträgliche Mähzeitpunkte

In Mitteleuropa sind mindestens ein bis zwei Schnitte pro Jahr notwendig. Die erste Mahd sollte bis Mitte März abgeschlossen sein. Für eine naturverträgliche Mahd beachten Sie:

  • Mähen Sie blütenreiche Flächen erst wenn mindestens 50% der Pflanzen verblüht sind
  • Die erste Mahd sollte bis Mitte März abgeschlossen sein. Für den Naturschutz verschieben Sie den nächsten Schnitt möglichst bis Mitte Juli
  • Mähen Sie in Jahreszeiten mit hohem Insektenaufkommen in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden
  • Vermeiden Sie das Mähen außerhalb der Vegetationsperiode, um die Winterruhe der Tiere nicht zu stören

Praktische Sicherheitsmaßnahmen


Sicherheit hat beim Hangmähen oberste Priorität. Die richtige Ausrüstung ist entscheidend für Ihren Schutz.

 Persönliche Schutzausrüstung

Eine wirksame Schutzausrüstung ist beim Hangmähen unverzichtbar. Folgende Komponenten gehören zu Ihrer Grundausstattung:

  1. Robuste Sicherheitsschuhe mit rutschfester Sohle
  2. Eng anliegende, reißfeste Arbeitskleidung
  3. Schutzbrille oder Gesichtsschutz
  4. Gehörschutz bei lärmintensiven Arbeiten
  5. Arbeitshandschuhe für sicheren Gerätegriff

Beachten Sie: Weite Kleidung oder kurze Hosen sind beim Mähen nicht erlaubt.

 Zusätzliche Sicherung bei steilen Hängen

Bei Steigungen über 40 Grad ist eine zusätzliche Sicherung unerlässlich. Eine hydraulische Seilwinde erhöht die Steigfähigkeit Ihres Mähers auf bis zu 60 Grad. Ferngesteuerte Mähsysteme bieten besondere Vorteile:

  • Sichere Bedienung aus bis zu 200 Metern Entfernung (am Hang sollten Sie den Mäher und seine Umgebung dennoch immer im Blick behalten)
  • Automatische Notabschaltung bei Signalverlust
  • Optimale Sicht auf das gesamte Arbeitsfeld

 Richtiges Verhalten bei technischen Störungen

Falls Sie keinen ferngesteuerten Mäher verwenden, ist es besonders wichtig: Sollte Ihr Mäher ins Rutschen geraten oder zu kippen drohen, lassen Sie das Gerät sofort los. Versuchen Sie nicht, es festzuhalten. Überprüfen Sie vor jedem Einsatz:

  • Den Zustand Ihres Geräts
  • Die Kraftstoffversorgung (regelmäßiges Nachtanken nicht vergessen)
  • Die mechanischen Bremsen
  • Die Funktionsfähigkeit der Sicherheitssysteme

Zudem sollten Sie sich vor dem ersten Arbeitseinsatz gründlich mit Ihrem Gerät vertraut machen. Bei ferngesteuerten Systemen sollten Sie die maximale Reichweite niemals ausreizen, um Fremdkörper rechtzeitig erkennen zu können. Arbeiten Sie ausschließlich bei Tageslicht oder ausreichender künstlicher Beleuchtung. Achten Sie besonders auf die Hangneigung und die Bodenbeschaffenheit, da diese höchste Aufmerksamkeit erfordern.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend erfordert das sichere Mähen von Hanglagen eine sorgfältige Vorbereitung und die richtige Ausrüstung. Besonders wichtig ist die genaue Analyse der Hangneigung, Bodenbeschaffenheit und Witterungsbedingungen vor jedem Einsatz.Erfahrungen zeigen, dass ferngesteuerte Mähsysteme mit Seilwinde die sicherste Option für Steigungen über 40 Grad darstellen. Diese Geräte ermöglichen nicht nur präzises Arbeiten aus sicherer Entfernung, sondern schonen durch ihr optimiertes Gewicht auch den empfindlichen Hangboden. Schließlich sollten Sie die naturverträglichen Mähzeitpunkte und umweltschonenden Techniken beachten, um wertvolle Lebensräume zu erhalten. Die Kombination aus modernster Technik, durchdachter Planung und verantwortungsvollem Umgang mit der Natur garantiert optimale Ergebnisse.

FAQs

Mähen Sie ruhig und umsichtig, je nach Gerät in Längs- oder Querrichtung zum Hang. Beachten Sie die Herstellerangaben, tragen Sie Schutzausrüstung und verwenden Sie bei Steigungen über 40 Grad einen ferngesteuerten Mäher mit Seilwinde für maximale Sicherheit.

Für moderate Hänge sind Benzinrasenmäher mit Radantrieb ideal. Bei sehr steilen oder selten gemähten Hängen empfehlen sich Balkenmäher oder ferngesteuerte Mäher, die Steigungen bis zu 70 Grad bewältigen können.

Tragen Sie robuste Sicherheitsschuhe, eng anliegende Arbeitskleidung, Schutzbrille, Gehörschutz und Handschuhe. Analysieren Sie vor dem Mähen die Hangneigung und Bodenbeschaffenheit.

Mähen Sie nur bei trockener Witterung. Die erste Mahd sollte bis Mitte März abgeschlossen sein. Für den Naturschutz verschieben Sie den nächsten Schnitt möglichst bis Mitte Juli. Mähen Sie blütenreiche Flächen erst, wenn mindestens 50 % der Pflanzen verblüht sind, und bei Jahreszeiten mit hohem Insektenaufkommen besser in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden.

Wie kann man beim Hangmähen Bodenschäden vermeiden?

Um Bodenverdichtung und Erosion zu minimieren, verwenden Sie leichte Geräte oder Mäher, die speziell für den bodenschonenden Einsatz am Hang konstruiert wurden. Mähen Sie in mosaikartigen Mustern und erhalten Sie Altgrasstreifen.

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